- Elektroautos brennen häufiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
- Brennende Elektroautos lassen sich nicht löschen.
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Falsch. |
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Richtig ist: TÜV, DEKRA, der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) sind sich einig: Die Brandgefahr von Elektroautos ist nicht höher als die von Verbrennern, brennende Elektroautos können von der Feuerwehr gelöscht werden. |
Aussagen von Experten
Der TÜV Süd schreibt auf seiner Homepage [1]:
„Ein weitverbreiteter Mythos ist, dass mit dem Betrieb von E-Fahrzeugen ein höheres Brandrisiko einhergeht. Das stimmt jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: Konventionelle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor haben statistisch betrachtet eine fünf- bis zehnmal höhere Brandgefahr pro gefahrenem Kilometer als E-Fahrzeuge“
Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) bestätigt [2]:
„Aus unseren Statistiken gibt es keinerlei Hinweise, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Autos mit Verbrennungsmotor“
„Wegen ihres brennbaren Treibstoffs besäßen Autos mit Verbrennungsmotor im Vergleich zu Stromern sogar eine höhere Brandlast“
Statistiken zur Brandgefahr von Autos
Der GDV registriert jährlich insgesamt etwa 40.000 Fahrzeugbrände, wovon rund 15.000 tatsächlich größere Brände sind (siehe Webseite DEKRA bzw. Web-Archiv). Das sind 41 brennende Autos pro Tag! Und nein, hier geht es nicht um Elektroautos, sondern um Autos allgemein, d.h. überwiegend Verbrenner. Diese Zahl findet man auch in Berichten von 2011 (z.B. in diesem Artikel von ntv), als es noch nicht einmal 3.000 batterieelektrische Elektroautos im deutschen Straßenverkehr gab. Die Brände solcher „normalen“ Fahrzeuge werden in den Nachrichten jedoch kaum oder gar nicht erwähnt, sie sind schließlich ganz normal. Anders, wenn irgendwo auf der Welt ein einziger Tesla brennt – dann wird insbesondere in den sozialen Medien direkt der Untergang des Abendlandes prophezeit.
Tesla veröffentlicht auf der Firmen-Webseite ausführliche Statistiken zu Unfällen und Bränden. Zwischen 2012 und 2020 brannte ein Tesla pro 330 Millionen gefahrenen Kilometern (inklusive Brände, die nicht durch das Fahrzeug selbst, sondern durch äußere Umstände wie ein Hausbrand oder Brandstiftung ausgelöst wurden). Im Vergleich dazu brennen durchschnittliche Fahrzeuge in den USA laut National Fire Protection Association (NFPA) und U.S. Department of Transportation statistisch alle 30 Millionen Kilometer, d.h. 11 Mal häufiger!
Herausforderungen beim Löschen von brennenden Elektrofahrzeugen
Dennoch: Die Elektrifizierung von Fahrzeugen in der breiten Masse ist noch ein relativ neues Gebiet, auf das sich auch erstmal jede Feuerwehr einstellen muss. So schreibt die Prüfgesellschaft DEKRA auf ihrer Homepage [3]:
„Fahrzeugbrände an Elektro- oder Hybridfahrzeugen kommen zwar nicht unbedingt häufiger vor als bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Wenn aber die Lithium-Ionen-Batterie eines solchen Fahrzeugs brennt, kann das die Feuerwehren aktuell vor große Herausforderungen stellen“
Herausforderungen, die jedoch durch den Einsatz neuer Methoden und Technologien, Schulungen und Training gemeistert werden können. Beim Umstieg von Pferdekutschen (die sich eher selten spontan selbst entzünden) auf den Verbrenner hat das schließlich auch geklappt. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) schreibt [4]:
„Aufgrund der aktuellen Berichterstattung in den verschiedensten Medien erscheint es wichtig zu betonen, dass auch Elektrofahrzeuge von den Einsatzkräften der Feuerwehr gelöscht werden können“
Technologien und Methoden zum Löschen von Elektrofahrzeugen (Auswahl)
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Methoden und Geräte entwickelt, die das Löschen von Elektrofahrzeugen vereinfachen und sicherer machen sollen. Dazu gehören beispielsweise Löschdecken, Löschtaschen, Löschlanzen (siehe auch hier), Löschcontainer und Anhänger zum Transport von ausgebrannten Elektrofahrzeugen. Einige Fahrzeughersteller haben sogar Einfüllstutzen für Löschmittel in die Batterie vorgesehen [5]. In diesem Dokument befinden sich Empfehlungen und eine Risikoeinschätzung von stationären und mobilen Batteriespeichersystemen des Deutschen Feuerwehrverbandes [6]. Fahrzeughersteller stellen außerdem Informationen für Rettungskräfte zur Verfügung, um Insassen zu bergen und Gefahren am Elektrofahrzeug zu beseitigen (z.B. für Volkswagen und Tesla).
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Quellenangabe:
Link: https://www.tuvsud.com/de-at/presse-und-medien/austria/2021/tuv-sud-impulse-sicherheit-und-risiken-batteriebetriebener-elektrofahrzeuge
[Bibtex]
Link: https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/e-autos-in-tiefgaragen-keine-erhoehte-brandgefahr-feststellbar-66230
[Bibtex]
Link: https://www.dekra.de/de/was-tun-wenn-ein-e-auto-brennt/
[Bibtex]
Link: https://www.feuerwehrverband.de/keine-erhoehte-brandgefahr-durch-in-tiefgaragen-abgestellte-elektrofahrzeuge/
[Bibtex]
Link: https://www.enbw.com/blog/elektromobilitaet/trends/brandgefahr-beim-e-auto-wie-hoch-ist-das-risiko/
[Bibtex]
Link: https://www.feuerwehrverband.de/app/uploads/2020/05/2018-01_Fachempfehlung_Risikoeinschaetzung-Lithium-Ionen-Speichermedien.pdf
[Bibtex]